Seite:De Kafka Schloß 472.jpg

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war, mich wieder aufzunehmen. Es war sogar so, daß man mich drängen mußte, den Posten anzunehmen; wenn du bedenkst, woran mich der Ausschank erinnert, wirst du es begreifen. Schließlich habe ich den Posten angenommen. Hier bin ich nur aushilfsweise. Pepi hat gebeten, ihr nicht die Schande zu tun, sofort den Ausschank verlassen zu müssen, wir haben ihr deshalb, weil sie doch fleißig gewesen ist und alles so besorgt hat, wie es nur ihre Fähigkeiten erlaubt haben, eine vierundzwanzigstündige Frist gegeben.“ „Das ist alles sehr gut eingerichtet,“ sagte K., „nur hast du einmal meinetwegen den Ausschank verlassen, und nun, da wir kurz vor der Hochzeit sind, kehrst du wieder in ihn zurück?“ „Es wird keine Hochzeit geben“, sagte Frieda. „Weil ich untreu war?“ fragte K. Frieda nickte. „Nun sieh, Frieda,“ sagte K., „über diese angebliche Untreue haben wir schon öfters gesprochen und immer hast du schließlich einsehen müssen, daß es ein ungerechter Verdacht war. Seitdem aber hat sich auf meiner Seite nichts geändert, alles ist so unschuldig geblieben, wie es war und wie es nicht anders werden kann. Also muß sich etwas auf

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_472.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)