Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V1 072.jpg

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drei kleine Haule-Männerchen, denen wünschte es die Tageszeit und klopfte an der Thüre. Sie riefen herein und es ging in die Stube und setzte sich auf die Bank am Ofen, da wollte es sich wärmen und sein Frühstück essen. Die Haule-Männerchen sprachen: „gieb uns auch etwas davon.“ „Gern“ sprach es, theilte sein Stückchen Brot entzwei und gab ihnen die Hälfte. Sie sprachen: „was willst du zur Winterzeit in deinem Kleidchen hier im Wald?“ „Ach, antwortete es, ich soll ein Körbchen voll Erdbeeren suchen, und darf nicht eher nach Haus kommen, als wenn ich es mitbringe.“ Als es nun sein Brot gegessen, gaben sie ihm einen Besen und sprachen: „damit kehre an der Hinterthüre den Schnee weg.“ Wie es aber draußen war, sprachen die drei Männerchen untereinander: „was sollen wir ihm schenken, weil es so artig und gut ist und sein Brot mit uns getheilt hat?“ Da sagte der erste: „ich schenke ihm, daß es jeden Tag schöner wird.“ Der zweite sprach: „ich schenk ihm, daß die Goldstücke ihm aus dem Mund fallen, so oft es ein Wort spricht.“ Der dritte sprach: „ich schenk ihm, daß ein König kommt und es zu seiner Gemahlin macht“

Das Mädchen aber kehrte mit dem Besen der Haule-Männerchen den Schnee hinter dem kleinen Hause weg, und fand darunter alles roth von schönen, reifen Erdbeeren. Da rafte es in einer Freude sein Körbchen voll, dankte den kleinen Männern, nahm Abschied von ihnen und lief nach Haus und wollte es der Stiefmutter bringen. Und wie es eintrat und „guten Abend“ sagte, fiel schon ein Goldstück ihm aus dem Mund. Darauf erzählte

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_072.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)