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Frau sagte: „ich hab’ aber nichts als Käsebrot.“ „Nun gibs nur her,“ antwortete der Mann, sah das Bürle an und rief’s: „komm, und iß noch einmal mit!“ Bürle ließ sich das nicht zweimal sagen, stand auf und aß mit. Darnach fragte der Müller: „was hast du da bei dir im Fell?“ Antwortete das Bürle: „da hab ich einen Wahrsager drin.“ „Kann der mir auch wahrsagen?“ sprach der Müller. „Warum nicht! sagte das Bürle, er sagt aber nur vier Dinge, und das fünfte behält er bei sich.“ Der Müller war begierig und sprach: „laß ihn einmal wahrsagen.“ Da drückte Bürle dem Rab auf den Kopf, daß er quackte und krr! machte. Sprach der Müller: „was hat er gesagt?“ Bürle antwortete: „erstens hat er gesagt, es steckte Wein unterm Kopfkissen.“ „Das wäre des Guckgucks!“ rief der Müller ging hin und fand den Wein. – Nun weiter sprach der Müller. Das Bürle ließ den Raben wieder quacksen und sprach: „Zweitens hat er gesagt, wäre Braten in der Ofenkachel.“ „Das wäre des Guckgucks!“ rief der Müller, ging hin und fand den Braten. Bürle ließ den Raben noch mehr weissagen und sprach: „drittens hat er gesagt, wäre Salat auf dem Bett.“ „Das wäre des Guckgucks!“ rief der Müller, ging hin und fand den Salat. Endlich drückte das Bürle den Raben noch einmal, daß er knurrte und sprach: „viertens hat er gesagt, wäre Kuchen unterm Bett.“ „Das wäre des Guckgucks!“ rief der Müller, ging hin und fand den Kuchen.

Nun setzten sich die zwei zusammen an den Tisch, die Müllerin aber kriegte Todesängste, legte sich ins Bett und nahm alle

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_340.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)