Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V2 130.jpg

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„der gehört in Stücken zerrissen zu werden.“ Da sagte der König, er hätte sich selber sein Urtheil gesprochen, und ward der Hauptmann gefänglich gesetzt und dann in vier Stücke zerrissen, die Königstochter aber mit dem Jäger vermählt, der holte seinen Vater und seine Mutter und die lebten in Freude bei ihrem Sohn, und nach des alten Königs Tod bekam er das Reich.


112.


Der Dreschflegel vom Himmel.


Es zog einmal ein Bauer mit einem Paar Ochsen zum Pflügen aus, als er aufs Land kam, da fingen den beiden Thieren die Hörner an zu wachsen, wuchsen fort, und als er nach Haus wollte, waren sie so groß, daß er nicht mit zum Thor hinein konnte. Zu gutem Glück kam gerade ein Metzger daher, dem überließ er sie, und schlossen sie den Handel dergestalt, daß er sollte dem Metzger ein Maaß Rübsamen bringen, der wollt’ ihm dann für jedes Korn einen brabanter Thaler aufzählen. Das heiß ich mir gut verkauft! Der Bauer ging nun heim und trug das Maaß Rübsamen auf dem Rücken herbei; unterwegs verlor er aber aus dem Sack ein Körnchen. Der Metzger bezahlt’ ihm nach dem Handel richtig aus; hätte der Bauer das eine Korn nicht verloren, so hätte er einen brabanter Thaler mehr gehabt. Indessen, wie er wieder des Wegs zurück kam, war aus dem Korn ein Baum gewachsen, der reichte bis an den Himmel. „Ei, dachte der Bauer, weil die Gelegenheit da ist, mußt du doch sehen,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)