Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V2 186.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

vom Himmel göß, schwang er den Degen immer schneller, und blieb so trocken, als säß er unter Dach und Fach. Wie der Vater das sah, erstaunte er und sprach: „du hast das beste Meisterstück gemacht, das Haus ist dein.“

Die beiden andern Brüder waren damit zufrieden, wie sie vorher gelobt hatten, und weil sie sich einander so lieb hatten, blieben sie alle drei zusammen im Haus, trieben ihr Handwerk und da sie so gut ausgelernt hatten und so geschickt waren, verdienten sie viel Geld. So lebten sie vergnügt bis in ihr Alter zusammen und als der eine krank ward und starb, grämten sich die zwei andern so sehr darüber, daß sie auch krank wurden und bald starben. Da wurden sie, weil sie so geschickt gewesen und sich so lieb gehabt, alle drei in ein Grab gelegt.


125.


Der Teufel und seine Großmutter.


Es war ein großer Krieg und der König gab seinen Soldaten wenig Sold, so daß sie nicht davon leben konnten; da thaten sich drei zusammen und wollten ausreißen. Einer sprach zum andern: „wenn wir aber gekriegt werden, hängt man uns an den Galgenbaum; wie wollen wir das machen?“ Sprach der andere: „da steht ein großes Kornfeld, wenn wir hineinkriechen, findet uns kein Mensch, das Heer kommt nicht hinein.“ Da krochen sie hinein und saßen zwei Tage und zwei Nächte im Korn, hatten aber so großen Hunger, daß sie beinah gestorben wären, denn sie

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_186.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)