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sik an. Da segde dat Mäken: „o dat will ik dann schun dauen.“ Un so gink se auck stracks hen, na den Künig, un sehde ünn, se wüste ünn ’n hübschen Bedeenten. Dat was de wol tofreen un leit ’n to sik kummen un wull ’n to ’m Bedeenten macken. He wull awerst leewer Vorrüter sin, denn wo sin Perd wäre, da möst he auck sin; da mackt ’n de Künig to ’m Vorrüter. Wie düt de Ferenand ungetrü gewahr wore, da segd he to den Mäken: „töv! helpest du den an, un mie nig?“ „O, segd dat Mäken, ik will ’n auck anhelpen.“ Se dachte: „den most du die to ’m Frünne wahren, denn he is nig to truen.“ Se geit alse vor ’m Künig stahn un beed ’n als Bedeenten an; dat is de Künig tofreen.

Wenn he nu also det Morgens den Heren antrock, da jammerte de jümmer: „o wenn ik doch eist mine Leiweste bie mie hädde.“ De Ferenand ungetrü war awerst dem Ferenand getrü jümmer upsettsig, wie asso de Künig mal wier so jammerte, da segd he: „Sie haben ja den Vorreiter, den schicken Sie hin, der muß sie herbeischaffen und wenn er es nicht thut, soll ihm der Kopf vor die Füße gelegt werden.“ Do leit de Künig den Ferenand getrü to sik kummen un sehde üm, he hädde da un da ’ne Leiweste, de sull he ünn herschappen, wenn he dat nig deie, sull he sterwen.

De Ferenand getrü gink im Stall to sinen Schümmel un grinde un jammerde. „O wat sin ik ’n unglücksch Minschenkind.“ Do röppet jeimes hinner üm: „Ferenand getreu, was weinst du?“ He süt sik um, süt awerst neimes un jammerd jümmer fort: „o

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_193.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)