Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V2 224.jpg

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„Noch viel besser!“ – „Vielleicht ein Besenbinder?“ – „Ja! ist das nicht ein schönes Handwerk?“


132.


Der Fuchs und das Pferd.


Es hatte ein Bauer ein treues Pferd, das war alt geworden und konnte keine Dienste mehr thun, da wollt ihm sein Herr nichts mehr zu fressen geben und sprach: „brauchen kann ich dich freilich nicht mehr, indeß, zeigst du dich noch so stark, daß du mir einen Löwen hierher bringst, so will ich dich behalten, jezt aber mach dich fort aus meinem Stall;“ und jagte es damit weit ins Feld. Das Pferd war traurig und ging nach dem Wald zu, dort ein wenig Schutz vor dem Wetter zu suchen; da begegnete ihm der Fuchs und sprach: „was hängst du so den Kopf und gehst so einsam herum?“ – „Ach! sagte das Pferd, Geitz und Treue wohnen nicht in einem Haus, mein Herr hat vergessen, was ich ihm alles in so vielen Jahren gethan habe, und weil ich nicht recht mehr ackern kann, will er mir kein Futter mehr geben und hat mich fortgejagt; er hat zwar gesagt, wenn ich so stark wäre, daß ich ihm einen Löwen brächte, wollt er mich behalten, aber er weiß wohl, daß ich das nicht kann.“ Der Fuchs sprach: „da will ich dir helfen, leg dich nur hin, streck dich aus und reg dich nicht, als wärst du todt.“ Das Pferd that, was der Fuchs verlangte, der Fuchs aber ging zum Löwen, der seine Höhle nicht weit davon hatte und sprach: „da draußen liegt ein todtes Pferd,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_224.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)