Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V2 A 031.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und über das Jahr ein junges Weib.
Wir wünschen der Jungfer einen goldnen Ring
und über das Jahr ein kleines Kind;
ein kleines Kind, ein großer Gott,
der kann uns helfen aus aller Noth.

Fastnachtdienstag. Im Neckarthal gehen die Knaben mit papiernen Kappen auf dem Kopf und hölzernem Säbel an der Seite, oft auch mit Schnurbärten, im Dorfe von Haus zu Haus und singen so lange:

„Eier raus, Eier raus,
der Marder ist im Hühnerhaus!“

bis sie einige erhalten die sie Abends verzehren oder verkaufen. (Badische Wochenschrift 1807. Nr. 12.) In Hamburg singen die Kinder:

„Is düt nig Fastlabendfest?
lustig sünd de Buuren,
lustig sünd de Börger overall,
lustig sünd de Swien im Stall!“

Schütze holst. Id. III. 60. – Im Mecklenburgischen bringen arme Kinder den reichern einen grünen Strauß in das Haus, welcher der grüne Fastelabendbusch heißt, oder sie sagen:

„Ich bring zum Fastelabend einen grünen Busch,
habt ihr nicht Eier, so gebt mir Wurst!“

Wofür sie eine kleine Gabe empfangen. Sonst trugen sie lange mit grünem Laub umwundene Stecken herum. (Lübbert Fastnachtsteufel S. 6. Auch schlagen sie sich mit Ruthen, wie zu Ostern

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1819). G. Reimer, Berlin 1819, Seite XXXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V2_A_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)