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Glocken Von den Glocken des Thurms sind drei älteren Ursprungs, und zwar ist eine (Durchm. = 0,94 m) von Rudolf Schaich 1732 zu Schaffhausen gegossen worden, eine andere (Durchm. = 0,84 m) von Johann Georg Strasser 1757 zu Donaueschingen; die dritte schliesslich, die ehemals als Todtenglocke (in Neustadt?) gedient haben soll (Durchm. = 0,73 m), zeigt ohne bildlichen Schmuck allein die in guten gothischen Majuskeln geschriebene Umschrift:

O + REX + GLORIE + CHRISTE + VENI + NOBIS + CVM + PACE + M + CCCC + LXXXIX + (1489.)

Rechts des Eingangs in den Friedhof vor der Kirche steht eine sechseckige, mit Zwiebel und Dachreiterchen abgedeckte KapelleBrunnenkapelle, ebenfalls Johannes dem Täufer geweiht (Fig. 164), mit einer in einfacher Schale sprudelnden Quelle, zu der in früherer Zeit als heilkräftig gewallfahrtet wurde. (B.)

Saig kam nach Baumann (Grossh. Baden S. 935) schon vor 1111 zum Theil an Kl. Schaffhausen und gehörte später zur Lenzkircher Herrschaft, mit der es bis 1806 fürstenbergisch blieb.


SCHOLLACH

Schreibweisen: Schala 1316 f.; in der Schola 1437; Schalach 1455.

KapelleDie unbedeutende Kapelle(tit. s. Wolfgangi) steht auf einem ummauerten Friedhofe, an dessen Ecken weite Kapellen mit schlechten figürlichen Darstellungen der Passion aufgebaut sind. (B.)

Der Ort entstand aus einer Rodung des Klosters Friedenweiler 1280, das hier bis 1802 die Grundherrschaft hatte, während die Hoheit den Fürstenberg gehörte, die Schollach 1385 vorübergehend an die Hornberg und Blumenegg verpfändeten. Es wurde 1806 badisch (Baumann, Grossh. Baden S. 945).


TITI-SEE

TitiseeTitisee (Gem. Saig: lacus Titunse 1111, 1179; Titinsee c. 1150; Tittense 1316; Titisee 1365; Tuttysee 1491).

Alemannische Steinplat-
tengräber
Auf dem rechten Ufer der Wutach, ca. 40 m vom Ausfluss des Titi-Sees, wurden in den 1840er Jahren beim Pflügen eines Ackers zwei alemannische Steinplattengräber aufgedeckt, welche Skelette, aber keine Beigaben enthielten (s. Schriften des Alterthumsvereins für Baden und Donaueschingen II 1848 p. 396). (W.)

In der Nähe des Titisees verschiedene alte und interessante Bauernhäuser, so dasjenige des Seebauers Winterhalter u. A.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_483.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)