Seite:De Merian Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae 502.png

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noch ein HanseeStadt gewesen / berühmter als ietzt / alda die Ordensmeister unterweilen Hoff gehalten haben / und die Landtäge gehalten worden seyn. Anno 1560. als solcher Orth noch dem Teutschen Orden gehörte / ist Er / sampt Windau / so auch nit Churland / dem König in Polen abgetretten worden; der Gelt zu dem Moscowitischen Krieg hergelihen hatte.


Grebin / Gröbin / Grobin / oder Grubin /

Auch in Churland / auff obgemeldter Strassen gelegen / ein Marckt / und Schloß / sampt einem Ampt[1] / und Gebieth / so in besagtem 1560. Jahr / eben auß obangedeuter Ursach / wegen hergeliehener fünfftzig tausend Gulden / dem Hertzog in Preussen / von dem Liffländischen Ritters-Orden / abgetretten worden.


Habsel / Hapsal /

Eine Stadt / sampt einem Fürstlichen Schloß / in das Bisthum Osel gehörig / alda ein Domstifft / oder die Bischofflich Osilische Hauptkirch ist. Ligt sonsten in Esthonia, oder Esthland / und desselben Theil / so Vikia, Wikia, oder Wichia, genant wird / welche Landschafft 12. Meilen lang / und 10. breit ist / und darinn die Schlösser Loda / Wickel / Leal / und die besagte Hauptstatt / und vestes Schloß / Habsal / ligen. Anno 1563. nahmen die Schweden Habsal ein. Anno 1575. den 25. Januarii / übergabe die Schwedische Besatzung / von Teutschen bestehende / wegen ihrer Außständigen Bezahlung / Habsel / Lode / und Leal / gegen Erlegung achtzig tausend Gulden / dem König Friderico II. in Dennemarck / wie Schadaeus in Sleidano continuato sagt. Anno 1576. haben die Dänische Besatzungen in der Wieck / ohn alle Noth / die gedachte Häuser Leal / Lode / Wickel / darnach auch die beyde Festen / Habsel / und Padiß / dem Moscowiter auffgeben. Aber die Schweden haben / unter ihrem Generaln / dem Ponto de la Gardie, (der viel tapfere Thaten gethan / und Anno 1584. mit andern mehr / auff der Nervischen Becke / ersoffen ist) / Anno 1576. erstlich die gedachte Abtey Padis / durch Hunger; (da die Reussische Hauptleuth so verschmachtet gewesen / daß sie den Schweden nicht biß an die Pfort entgegen gehen können); und hernach Anno 1581. die Häuser Hapsel / Lode / und Leal / wieder erobert. Und ist ferners Habsal der Cron Schweden / so heutigs Tags den Titul deß Landes Esthen führet / gebliben.


Hasenpot /

Ein Marck-Fleck in Churland / zwischen Durben / und Goldingen / gelegen.


Heiligau /

Ligt an den Gräntzen von Samogiten / und Liffland; wie dann das Wasser alda / gleichen Nahmens / Churland von Samogitia (so Polnisch / und zwischen Preussen / und Churland / gelegen) scheidet: Heiligau aber wird von theils albereit zu Liffland / und besagtem desselben Theil Churland / gerechnet. Und kompt man hieher / wann man von Königsperg gen Riga / oder von Memmel nach Liba reiset.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Amtp
Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_502.png&oldid=- (Version vom 14.5.2023)