Seite:De Merian Frankoniae 024.jpg

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Ludwig / wie Andreas Ratisponensis in seiner Chronic bezeuget / Thonauwerth eingenommen / und dem gedachtem Bischoff Johanni, biß / wem solche Stadt / wann sie der Käyser wieder begehren solte / zu geben / Gerichtlich erkannt wurde / eingeraumbt: Er aber / der Bischoff / gemeldte Stadt Thonauwerth dem Reich wieder zugestellt hatte. Und dieses ist in dem Bäyrischen Krieg / wider Marggraf Albrechten zu Brandenburg / geschehen. Er / der Bischoff / ist Anno 1464. gestorben. 51. Wilhelm / deß Adelichen Geschlechts von Reichennaw / der Geistlichen Rechten Doctor: unter welchem die Nonnen Clöster Marienstein / von deme oben / und Marienburg / nahend dem Städtlein Arnberg / gebauen: und Willibaldus Pirckheimer Anno 1470. zu Eychstatt geboren worden: dessen Vater Johannes Pirckheimer / beyder Rechten Doctor / und Bischofflicher Rath / gewesen. Er der Bischoff Wilhelm / so der Erste Cantzler der hohen Schul Ingolstatt worden / ist Anno 1496. gestorben. 52. Gabriel von Eyb / stirbt Anno 1535. im 80. Jahr seines Alters / und 39. deß Bistumbs / und hat regirt am längsten unter allen Bischöffen. 53. Christophorus von Pappenheimb / so Anno 1539. 54. Mauricius von Hutten / ein Franck / so Anno 1652. 55. Eberhardus von Hirnheim / so An. 1560. 56. Martinus, auß dem sehr alten Adelichen Schaumbergischen Geschlecht / so An. 1590. 57. Casparus von Seckendorff / so An. 1595. gestorben: deme der 58. Bischoff / Joannes Conradus, auß dem alten Adelichen Geschlecht von Gemmingen / succedirt / der An. 1612. diese Welt gesegnet. 59. Diesem / Johannes Christophorus von Westerstetten / so die Jesuiter gen Aichstatt gebracht / das Fürstliche Schloss auf S. Willibaldsberg dabey bevestiget / gar lange regieret / und An. 1637. zum Nachfolger den 60. und jetzigen Bischoff / Herrn Marquardum, deß Geschlechts ein Schenck von Castell / so sich Anno 1641. auff dem Reichstag zu Regenspurg in der Person befunden / hinterlassen hat. Obgedachter Bruschius schreibt im 10. Capitel / am 194. a. Blat / von den Bischoffen zu Eichstatt insgemein / daß sie gar friedfertig seyn / und daß / wegen dieser vortrefflichen Tugend / dieses Bistumb alle andere in gantz Teutschland weit übertreffe. Dann von diesen Bischoffen zu Eichstatt lese man allein / daß sie nie keine Waffen ergriffen / keine Krieg geführt / oder einiger Unruhe Ursacher gewest seyen. Es schreibet aber auch obvermeldter Gretserus, am 496. Blat / daß der 47. Obernannte Bischoff Friederich der Vierdte / mit etlichen Fränckischen Edelleuten / so in das Stifft gefallen / glücklich geschlagen / und Anno 1408. einen herrlichen Sieg davon getragen habe.

Es schreibet Matthaeus Raderus fol. 3. Bavariae Sanctae, in dem Leben der Heiligen Walpurg / am 48. und 54. Blat also: De principe parte corporis S. Walpurgiae, quae Eichstadii remansit, oleum fluit. Calond. Martiis Antistes, cum omni sacro Comitate, à summa aede ad Parochiam, ubi Walpurga colitur, quotannis summa religione supplex procedit, ibique rem divinam summa religione facit, et liquorem, quide Virginis artubus guttatim stillat, gustandum sacro Patrum Ordini propinat. Sacrum Walpurgis oleum tantae munditiae et meracitatis existit, ut sine omni corruptione, et foeda maculationis foeculentia, per ducentos annos servatum consimilis puritatis inveniatur, cum illo, quod hodierno die de stillicidio ejusdem sacrae emanationis susceptum est, ut loquitur Philippus Antistes Eichstadiensis in ejus vita. Und dieses berichtet Raderus vom S. Walpurgen-Oel zu Eichstatt: der auch daselbst sagt: daß die Jesuiten allhie / S. Johannis deß Täuffers / und Evangelisten Kirch innen haben / in welcher ein Knäblein / Namens Michael / so die Jüden Anno 1540. in der Neuen Pfaltz / im Dorff Citingen sollen umbgebracht haben / ruhe. An. 1633. den 3. Maji / eroberte Hertzog Bernhard von Sachsen das Bischoffliche Residentz-Schloß S. Willibaldsberg / auff einem Felsen / und bey einer Stund ausser der Stadt gelegen / mit Accord. Es hat aber noch in diesem Jahr / deß Obristen Speerreuters Obrist-Leutenant zu Fuß / Anthoni Clas von Rascha / so auff gemeldtem Schloß commandirt, dem General von Werth / so zuvor die Stadt eingenommen / solches liederlich übergeben / deßwegen er auch hernach geköpft worden. Er ward zwar im folgenden 34. Jahr die Stadt durch den Obristen Haßvest wieder erobert / aber das Schloß nicht.

Unter den Clöstern deß Bisthumbs Eichstatt ist auch das zu Rebdorff / an der Altmül / von welchem Crusius in Annal. Suevic. folgendes berichtet: Monasterium Rebdorff / Canon. Regular. S. Augustini egreg. ad Almonum fl. supra Eichstadium, post arcem Episcopalem in valle amoenissima situm, fundari coeptum est Anno 1156. ab Augusta Beatrice, Barbarossae Imp.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_024.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)