Seite:De Merian Frankoniae 059.jpg

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de Monaster. Germaniae, fol. 15. zu lesen. An. 1610. hat / im Aprilen / Herr Marggraf Joachim Ernst von Brandenburg / der Union General / sein Quartir allda gehabt.

Es ist auch ein Dorff dieses Namens am Mäyn / in der Graffschafft Wertheim.


Heidenheim.

In Francken / und Marggräflich Brandenburgischen Fürstenthumb Ohnspach / gelegen / und also ein anders Heidenheim / oder Heydenheim / als das im Hertzogthumb Würtenberg. Der heilige Wunibaldus, so Anno 760. gestorben / ist mit seinem Vater Richardo, und jüngern Bruder Wilibaldo, auß Britanien / übers Meer / in Franckreich / und ferner nach Italien / gereist / daselbst ihme der Vater zu Luca gestorben; Er aber ist zu Rom ein Benedictiner Mönch / und folgends / von besagtem seinem Bruder / S. Wilibaldo, dem Bischoff zu Aichstatt / ins Teutschland beruffen worden / da Er dann / zu gedachtem Heidenheim / im Schwanenfeld / (von theils Sualefeld genannt) ein Closter / für Mannes- und seine Schwester / die heilige Walpurg / so Anno 776. gestorben / für Weibspersonen gestifftet. Dann diese Jungfrau Walpurg / ist nach ihrer Mutter Wunnae oder Wunnohaydae todt / von dieser ihrer Mutter Bruder / dem heiligen Bonifacio, und obgedachten ihren beyden Brüdern nach Teutschland erfordert worden / dahin sie auch / mit Cunigilde, Bergite, Chunitrude, Tecla und Lioba, gelangt; allhie zu Heidenheim / verschieden / ihr Leichnam aber von hinnen auff Aichstatt / noch von ihrem Bruder / dem heiligen Wilibaldo, gebracht worden ist. Sihe unsern Anhang zur Topographia Sueviae, im Wort Heidenheim.


Heidingsfeld / Hetzfeld.

Ein Städtlein am Mäyn / und eine kleine halbe Meile ober Würtzburg gelegen. Ist vor diesem ein Dorff gewesen / den Graffen von Rotenburg an der Tauber zuständig / die es auch dem Stifft Fulda zu Lehen gemacht / hat hernach unterschiedliche Herren gehabt / biß es endlich an das Stift Würtzburg kommen: wie ein unlängsten überschickter Bericht lautet. Sonsten schreibet von dem Closter Heidingsfelde / P. Gabriel Bucelin. also: Illustre Virginum Ordinis D. Benedicti coenobium fund. An. Christ. 1070. ab Alberade Vochburgensi Marchionissa, Hermanni Marchionis vidua, nara Comitissa de Banth et hujus nominis coenobii Franconia conditrice, situm in sinistra Moeni ripa, supra Herbipolim, etc.


Heiligenthal.

Ein Closter bey Schwanfeld / auff halbem Weg / zwischen Würtzburg und Schweinfurt / dessen Einkunfften aber / Bischof Julius auß Bäpstlicher Zugebung / zur Stifftung seines Spitals zu Würtzburg / das Julier-Spital genannt / gezogen; wie auß dem Franckenland neulich berichtet worden.


Helbig.

Ein Würtzburgischer Marckt und Ampt.


Heldburg.

An der Rercke / ein Städtlein und Ampt / davon auch daselbst. Ligt im Coburgischen Ländlein; gehört aber Ihro Fürst. Gnaden Herrn Ernsten / Hertzogen zu Sachsen / auff Gotha: und ist das Schloß auff dem Berg allda zusehen. Anno 1632. ward Heldburg / Neustädtlein / und Eißfled / von den Friedländischen in Aschen gelegt.


Helmeritz.

Zwischen Selbitz und Steinbach / nahend Hof / Culmbachisch.


Herbsthausen.

Ein Dorff / eine kleine Meilwegs von Mergentheim / auf der Höhe gelegen dabey Anno 1645. den 5. Maij / Neuen Calenders / die Frantzosen und Weymarischen unter dem Vicomte de Touraine, von den Chur-Bayrischen geschlagen / und viele vonnehme hohe Officirer gefangen worden. Georgius Engelsüß / im Weymarischen Feldzug / schreibet / daß die Bayrischen sich Feuchtwangen und Creilßheim bemächtiget; den 4. May / Neuen Cal. seyen sie biß an das Dorff Herbsthausen gezogen; darauff das Treffen angegangen / darinn auff die 3000. von den Frantzosen geblieben. 1464. und darunter der de la Motte, und Schmidberg / gefangen worden; Touraine aber entkommen.


Herrieden / Herrenried.

Es ligt dieser Ort in Francken / nahend Onoltzbach / oder Ohnspach / und gehört dem Bistumb Aichstätt; davon Gasparus Brusch. de Episcop. Germ. cap. 10. p. 181. et 192. seq. also schreibet: der Achte Bischoff zu Eichstätt Erckenvvaldus, auß deß Käysers Caroli M. Geschlecht / so Anno 902. gestorben / hat / auß Zulassung Käysers Arnolphi, die Benedictiner Mönch / wegen ihres Lebens / auß dem sehr mächtigen Closter Hasenriet im Rieß / so ihme der Käyser geben /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_059.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)