Seite:De Merian Frankoniae 107.jpg

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40. zu Roß / 250. zu Fuß / oder an Geld 1480. fl. und zu Unterhaltung deß Cammergerichts zu Speyer Jhärlich / nach der Erhöhung / wie ich gefunden / 500. fl. den Thaler zu 69. Kreutzer gerechnet.


Ober-Eißfeld.

Von theils Ober-Neisfeld genannt / ein Bambergisch Ort und Ampt.


Ober-Scheinfeld.

Auch ein Bambergischer Marckt / und Ampt.


Ochenbruck.

Ein Nürnbergischer Marckt / zum Schloß Schwartzenbruck gehörig / welches Schloß vor diesem herrlich / und schön gewesen; aber Anno 1552. von Marggraff Albrechten zu Brandenburg / der Stadt Nürnberg zu leyd / abgebrannt worden ist. Ligt nahend Altorff.


Ochsenfurth.

Am Mäyn / zwischen Kitzing / und Würtzburg dem Wasser nach / drey kleine Meil von Würtzburg / und 2. von Uffenheim / gelegen / ein Bischofflich Würtzburgische Stadt / und Ampt / allda sich Anno 1632. der König auß Schweden befunden hat.

Es ligen da herumb beruffene Ort am Mäyn / als / Haidingsfled / oberhalb Würtzburg / und gegen über Eifelstadt / oder Eybelstadt / ein Würtzburgisch Städtlein / da guter Wein wächst. Darüber ligt Sommerhausen / und gegen über Winterhausen / zween schöne umbmauerte Märckt / wie Städtlein / den Herren von Lympurg gehörigt und gegen Oxenfurt über ligt Sultzfeld.


Onoltzbach / Ohnspach / Anspach / Onoldina.

Ist ein Marggräffisch Brandenburgische Residentz-Stadt / und Schloß / beym Wald / und 5. Meilen von Nürnberg gelegen / so / sampt Kornbach / Anno 1331. die Burggraffen zu Nürnberg / Johannes, und Albertus, von einem Graffen von Oettingen / umb 23. tausend Pfund Heller erkaufft haben; darzu hernach andere benachbarte Ort / als der Graff von Dornberg An. 1387. ohne Kinder gestorben / kommen; wie Limnaeus de Jure publ. lib. 5. cap. 7. num. 93. schreibet / als deme die Fürstl. Brandenburgische Sachen in diesem Lande wol bekandt seyn. Franciscus Irenicus (so den Namen dieser Stadt vom Wässerlein Onoltzspach / so bey ihr vorüber lauffe / herführet) lib. 11. Ex G. und Wolffg. Lazius lib. 7. migrat. Gent. fol. 314. sagen / da diese Stadt vorhin unter der Graffen von Dornberg / Leonsperg / und Lungau / Herrschafft gehört habe / von denen sie durch Kauff an das Burggraffthumb Nürnberg kommen seye. In einer Nürnbergischen geschriebenen Chronic / und sonsten in einer uns zukommenen Verzeichnuß / stehen 10033. Pfund Heller / und darbey das Jahr 1336. Item / die Wort; seye deren von Oettingen gewesen / etc. Besagter Irenicus meldet / S. Humbertus hab allhie die Kirch erbauet / seye auch allda gestorben. Sonsten ist ein Benedictiner-Closter zu S. Gumberto allhie angeordnet / hernach aber solches in ein Weltlich Stifft verwandelt worden / von deme Bruschius cap. 9. de Episcopat. p. 158. zu lesen. Von diesem S. Gumprechts-Stifft / dessen Fundation und Auffnehmen / schreibt D. Veit Erasmus Hoßmann / wie solches im Jahr 1612. zu Onoltzbach in Druck bracht worden / also: Diß uralte S. Gumprechts-Stifft / in der Fürstlichen Hauptstadt zu Onoltzbach / sol Anfangs nur ein Capelle gewesen seyn / so man zu den dreyen Höffen / wie dieselbe noch in den Vorstädten vorhanden / geheissen: Hernach aber neben andern Stifften in dieser Lands-Art / als Feuchtwang / Heriden / Würtzburg / Solnhofen / von Carolo Magno, circa annum Christi 800. herkommen seyn / als derselb in dieser Landsart sich auffgehalten / die Altmühl Schiffreich machen / und in die Thonau führen wollen / wie die Gräben bey Kälheim noch vorhanden. In einer alten Membrana aber / so mir vor diesem zu handen kommen ist / befinde ich / daß die prima fundatio S. Gumperto, deß Königlichen Stammens in Franckreich / zugeschrieben / und er / S. Gumpertus, Antistes et Confessor, pontificali authoritate mirificatus, genennet wird / dessen in seinem Responsorio also gedacht wird: Beatissimus Christi Confessor Gumpertus, in accepta talentorum dispositione solicitus, in eroganda triticimensura benevolus, in Domini sui gaudio, supra multa constitui meruit, quoniam in paucis fidelis fuit, etc. In welchem Jahr er aber gestorben / ist keine Nachrichtung vorhanden / ausser daß man in einem alten Stifftbuch findet / wie er den 11. Mertz verschieden / stehet aber kein Jahr dabey / und als Anno 1165. den 3. Novembris die Kirch und S. Gumprechts Altar vom Bischoff Herold von Würtzburg im ersten Jahr seines Bistumbs geweyhet / seynd seine Reliquiae in einen steinern Sarck geleget / hernacher

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Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)