Seite:De Merian Frankoniae 111.jpg

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4. Kraut-Ostheim / ein Freyherrlich Seinsheimisch Dorff / nacher Seehauß gehörig / davon etwas im Text / pag. 7. Ist jetzt Gräfflich Schwartzenbergerisch. Und dann

5. Goll-Ostheim / an dem Wasser Gollach. Wie von diesen Orten ein guter Freund / verwichenes Jahr / Bericht gethan hat. Es ist auch ein Ostheim in der Wetterau / zwischen Windeck / und Roßdorf.


Perneck.

Nahend Himmels-Cron / Culmbachisch.


Pfarrdorff.

Ein Würtzburgisch Vogtey.


Pfedelbach.

Schloß / und Flecken / ein viertel Stund von Oeringen / und vier Stund von Hailbronn gelegen; Herren Graff Ludwig Eberharden von Hohenlohe Residentz.


Pleinfeld.

An der Rednitz / nahend Spalt / Bischofflich Aichstättisch / so theils ein Städtlein / theils einen Marckflecken / nennen.


Prosoltzheim.

Ein Würtzburgisch Städtlein und Ampt.


Radelstorff.

Oder Rittelstorff / 2. Meilen von Bamberg.


Raigelsperg / Reichelsperg.

Ein Orth / und Herrschafft / so durch Graff Eberhards von Königstein Gemahlin / welche die letzte von Weinsperg gewesen / umb zwey und fünfftzig tausend fl. verkaufft worden. Machet / heutigs Tags / mit Rötingen / ein Würtzburgisch Ampt / und vertritt solche Herrschafft der Herr Bischoff Monatlich einfach / gegen dem Reich / und Fränckischen Craise / mit 28. Gülden. Zum Cammergericht gibt diese Herrschafft Raichelsperg nach dem erhöchten Anschlag / wie ich gelesen / Jährlich 11. fl. 42. kr. 5. heller / den Thaler zu 69. kr. gerait / ligt zwischen Riet / so ein nahmhaffter Fleck / und Aab / so vor diesem bey der Graff- und Herren-Banck sich befunden / und Monatlich 28. fl. geben / so jetzt Würtzburg vertritt.


Raukulm.

Bey Schnabelwaid / Eschenbach / und Neustättlein / ein Culmbach-Marggäffisches Städtlein. Zu deß Bruschii Zeiten / umbs Jahr 1542. war Hauptmann auff dem Rauenkulm Bilibald von Wirßberg / ein gelehrter / und der Rechten erfahrner Edelmann.


Reichelschwang.

Ein gewestes schönes Schloß / so ein Nürnbergisch Kind / Namens Rosenberger / der da commendirt gehabt / An. 1633. wegen seines gefangenen Weibs / auffgeben / und bey den Bayrischen geblieben / die solches / sampt dem Dorff / hernach in die Aschen gelegt haben: wie Kemnitzius berichtet. Es muß aber solches Schloß wieder zugerichtet worden seyn. Dann also schreibet Er Kemnitz anderswo: Isolan lag mit seinen Crabaten hinter Furt / und that der Stadt Nürnberg (im Septembri Anno 34.) nicht geringen Schaden. Unter seinem favor hat der Commendant auffm Rotenberge sich deß Schlosses Reichelschwang / daran der Stadt / wegen deß Passes / und der Zufuhr / auß ihren Aemptern / ein merckliches gelegen / bemächtiget. Als Isolan auffgebrochen / machte sich Oberster Haßvert auß Nürnberg wieder darvor / eroberte es auch den 12. Sept. auff Gnad / und Ungnad / und ward mit Nürenbergischem Volck wieder besetzt: Er aber empfieng gleich anfangs einen gefährlichen Schuß: davon Er zu Lauffen gestorben. Ist daher das / so in unserm Text fol. 27. einkommen / auß diesem Bericht zu corrigiren.


Reiffenberg.

Schloß / und Ampt / Bambergisch.


Reineck / Rineck.

Ein Schloß / und Städtlein / nahend Hammelburg / Procelden / und Gmünd an der Sal / gelegen: davon oben bei Lohr bericht geschehen. Den 21. Augusti Anno 1643. ist uns / von einem beglaubten Ort / folgende Beschreibung zukommen: Rhyneck / Rhyeneck / oder Rheineck / ist ein fein Städtlein / oder / wil man sagen / ein fein verschlossen Marcktflecken (oppidum) fast / wie Windecken im Hanauischen / mit einer Ringmauer umbgeben / und mit einem Vorstädtlein versehen. Hat auff dem Berg ein fein Schloß / Chur-Mäyntz zugehörig. Ist sonst theils Hanauisch / theils Mäyntzisch. Auff dem Schloß wohnt ein Mäyntzischer Keller / und im Städtlein ein Hanauischer Amptmann. Hat guten Weinwachs / Feldbau /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)