Seite:De Merian Frankoniae 126.jpg

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Schwanberg.

Städtlein / und Ampt / Würtzburgisch; davon obgedachter Wehnerus, an erwehntem 198. Blat / also schreibet: Olim etiam Schwanberg in Franconia am Steigerwald / prope Iphoven / et Kitzingen / fuit Ganerbinatus, Chron. Herbipol. f. 3. quam arcem Episcopus Herbipolensis nuper à Nobilibus de Wenckheim, emtionis titulo, sibi soli propriam fecit.


Schwartzach.

Ein Städtlein und Ampt / am Mäyn / zwischen Kitzing und Volckach / gelegen / so in dem Krieg der Grafen von Castell / mit demselben / und den Abbten deß stattlichen Closters Münster-Schwartzach (so bey einer viertheil Meyl Wegs vom Städtlein gelegen / ) Anno 1282. außgebronnen ist. P. M. Wehnerus in pract. Observat. schreibet p. 661. col. 1. also: Zu Northeim / da das Gottshauß / und Closter Schwartzach die Vogtheyligkeit / und die Stadt Schwartzach / hoc est, der B. zu W. und G. zu C. die Zent hat / ist man den Ubelthäter vor dreyen Tagen nicht zu lieffern schuldig. Sed si delinquens intra d. tres dies, vel etiam in via dum ducitur zur Zent / noch biß zum kleinen Brücklein / zwischen Geroltzhausen / und Sommerach / cum adversario sich vergliche / wäre er ea propter der Zent entfallen / und ibidem unstraffbar. So er aber über das Brücklein / so ist er Zentfällig. Biß hieher Wehnerus. Es ist das gedachte Closter / zun Zeiten Käysers Ludovici Pii, vom Grafen Reginguado von Rotenburg gestifftet worden; wie Bruschius de Episcopatibus Germaniae meldet. Und wird solches / sampt dem Städtlein / ins Stifft Würtzburg gezogen.

In einem unlängsten überkommenen Bericht / stehet also: Es seyn unterschiedlich Schwartzach / als /

1. Ober-Schwartzach / ein Dorff oder Flecken / darinn ein schön Ampthauß. Dieses ist / vor diesem / Cuntzen von Thüngfeld eigen gewesen: Weiln Er aber wegen der Niclaushäuser-Wallfahrt / so ein Baucker Anno 1476. angestifftet / deß gemeinen Pöfels / so den gefangenen Baucker / außm Schloß zu Würtzburg / wieder ledig haben wolten / Hauptmann gewesen (von diesen Händeln liese Frisii Würtzburgische Chronick / und Spangenbergs Hennebergische / lib. 2. c. 36. p. 238. seq.) muste Er hernach / unter andern Gütern / auch Ober-Schwartzach / zum Mannlehen machen: dahero es nachmals dem Stifft Würtzburg heimgefallen. Bey diesem Dorff ist ein Wildbad / darauß entspringt ein Bach / oder Wässerlein / so einen succum lapidescentem mit sich führet / bey Bimbach und Brünn / hin / und bey Stadt-Schwartzach in den Mayn fleust. Heist auch Schwartzach: ist aber ein anders / als das im Nürnbergischen Gebiet: welches bey Feucht hinfleust / und in die Rednitz laufft.

2. Stadel-Schwartzach / ein Dorff / ins Closter Schwartzach gehörig.

3. Stadt-Schwartzach.

4. Closter / oder Münster-Schwartzach / so Anno Christi. 815. von Maingutho und seiner Gemahlin Arminia fundiret worden. Siehe die Würtzburgische Chronick. Bruschius de Monaster. Germ. fol. 145. nennet Ihn Megingaudum, Ducem Ostrofrancorum, et Comitem Rotenburg. ad Tubarum: Sie aber Imam, oder Iminam, Genebaldi, Regis Francorum, filiam. Biß hieher dieser Bericht. Siehe von den beyden letzten Schwartzach / als dem Städtlein / am Mayn: und der bey einer Viertel Meil Wegs darvon gelegenen Mönchs-Abbtey / Münster-Schwartzach / unsern Text / pag. 54. Sonsten gedenckt auch einer eines Schwartzach / so Er einen Gräfflichen nicht weit von dem Fürstlichen Hennebergischen Schloß / und Flecken Kündorff gelegenen Sitz nennet.


Schwartzenberg.

Schloß und Stammhauß der Herren Graffen von Schwartzenberg in Francken / nahend Schwartzach / Schlüsselfeld (so ein Würtzburgisch Städtlein / und Ampt / ) und Scheinfeld / gelegen. Von dem Ursprung hoch-wolgedachter Herren Grafen / vom Herren Einkinger von Seinßheim (welchen Käyser Sigismundus Anno 1417. zum Freyherren zu Schwartzenberg gemacht hat) ist Thrasybulus Lepta, in historica expositione de Georgio Ludovico à Seinsheim, sonderlich lib. 5. zu lesen. Anno 1566. seynd sie vom Käyser Maximiliano II. zu Graffen zu Schwartzenberg / und Herren auff Hohen-Landsperg / gemacht worden. Besagter Lepta schreibet d. lib. 5. fol. 372. daß sie / die Graffen von Schwartzenberg / mit ihren Vettern / denen von Seinsheim / Anno 1588. einen Pact / oder

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_126.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)