in der Fuldischen Chronol. fol. 154. a. vnnd Bernhard Hertzog in der Elsasser Chronick pag. 78.
Es ist Staden ein Meyl wegs von
Friedberg in der Wetteraw gelegen.
Soll vor Zeiten ein mächtige Statt
gewesen seyn. Hat etliche Adeliche Sitz
allda / vnnd darunder sonderlich das
Carbische Hauß an dem Wasser / in der Burg /
nicht weit von der alten Schenckischen von
Schweinßburg Behausung. Es ist bey
Staden hinauß nacher Friedberg vnd
daselbst herumb / der rechte Kern deß von
Fruchtbarkeit weitberühmbten Landes der
Wetteraw. Doctor Erasmus Alberus
hat Anfangs dz Evangelium allhie
glücklich fort gepflantzt. Die Burg allhie ist ein
altes Wesen / vnnd Gan-Erben Hauß.
Dann das Gericht Staden begreifft in
sich sechs schöner Flecken / deren Obrigkeit
auß gemeiner Gan-Erbschafft sind der
Graf von Isenburg / die Löwen / vnnd die
von Carben. Es seyn sechs Brücken
gegen dem Hessenland zu / biß man in das
Schloß hinein kompt. Das Wasser
Nidda rinnet mitten durchs Stättlein / vnnd
treibet ein schöne wolgebawte Mühlen.
Hat einen guten Weinwachs / zween
herrliche Saurbrünn / darinnen / vnd
heraussen / vnnd andere herrliche Gelegenheiten.
Von dem Vrsprung der Gau-Erbschafften /
besiehe D. Caspar Lerch von Dürmstein
de Ordine Equ. German. in
fundam. 2. summar. 1. n. 9. seq.
Stauffenburg / ein kleines Stättlein /
vnd Schloß / auff einem hohen Berg
an der Löhn / in Ober-Hessen / eine Meyl
wegs von Giessen gelegen / vnnd Herrn
Landgraf Georgen zu Hessen zugehörig.
Ist von den Ziegenhainischen Grafen an
Hessen kommen / da in Anno 1293. Graf
Gottfried vom Landgraffen in Hessen
belägert war. Nicht fern von dem Schloß
ist die Kühmarck / ein grosser Wald / in
welchem vor alten Zeiten ein grosser
Viehmarckt gehalten; aber vielfaltiger
Büberey / vnd Raubens halber / nunmehr
abgeschafft worden ist.
An der Strassen / nahend Salmünster /
vnd Schlüchter / Gräfflich Hanawisch /
vnd ein Fürstlich Würtzburgisch Lehen.
Wird deßwegen an der Strassen
genannt / weiln alle / so von Franckfurt nach
Leipzig reysen / durch dieses Hanauische
Stättlein müssen; zum vnderscheyd deß
Chur-Mäyntzischen Stättleins
Steinheim am Mayn / so ein viertheil Stunde
von der Statt Hanaw gelegen ist. Es
wird dieses Steinheim an der Strassen
auch oben bey Schlüchter gedacht.
Dieses ist ein Closter der Graffschafft
Dietz zugehörig / da vor Zeiten ein
Hof gestanden / welchen die Grafen zu
Dietz vom Reich neben andern Pertinentien
gemeldter Grafschafft zu Lehen getragen /
biß daß endlich ein Grafe von
Dietz / Gerhard genannt / obgedachten
Hof zu Erbawung eines Jungfraw
Closters Ordinis Cistertiensis, hinweg
gegeben / welches geschehen im Jahr 1243.
in Vigilia Benedicti, laut Donations-Brieff.
Nach dieser ersten Gifft ist dieselbe
von deßwegen in Zweiffel gezogen
worden / weil sie von Lehen-Gütern / deren der
Graf nicht mächtig gewesen were /
geschehen / darauff dessen Sohn / Graf Gerhard
der jünger / zwar die Elterliche Donation
ratificirt / aber an statt derselben
Hofgütern / seine eygne Güter / so er zu Laucken
ligen gehabt / Käyser Rudolpho I. zu
Lehen aufgetragen / vnd an statt deß Throns wid
zu Lehen empfangen. Im Jahr 1577. suchte
der Ertzbischoff zu Mäyntz Daniel / als
deß Orts Ordinarius, auff anhalten
etlicher vom Adel die Restitution bemelten
Closters; darauff von Graf Johann von
Nassaw eine Antwort gegeben worden /
dabey Ih. Churf. Gn. wie auch alle nach
folgende Churfürsten zu Mäyntz es verbleiben
lassen / wie zusehen in der Rechtmässigen
Information von denen in
Nassaw-Dietzisch- vnnd Dillenbergischen Landen
gelegenen Geistlichen Gütern / Stifftern
vnd Clöstern / pag. 51. 52. 53. Anno. 1528. ist
durch Hessen vnnd andere damahlige
Gemeins-Herren eine Reformation
angestellet worden. Anno 1629. den 30.
Aprilis / wurde von dem Churfürsten zu Trier
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)