Seite:De Merian Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae 008.png

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jenige Stätt vnnd Orth / durch das gantze grosse Teutschland / den Ländern nach / so ich nun lange Zeit zusammen gesamblet / vnnd hin vnd wider / theils auß sonderbahrer Freygebigkeit / theils auch mit nicht geringen Vnkosten / vnd schwerem Verlag / an mich gebracht / vnnd noch (durch Hülff guter Gönner / vnd Liebhaber der Künste / sonderlich der Teutschen Sachen / so die Gedächtnuß der alten Geschichten / nach dem Exempel anderer Völcker / gern erhalten sehen wolten) bekommen möchte / ordentlich nach vnnd nach (damit den Käuffern / vnd mir dem Verläger / es desto leichter falle / auch einem jeden frey stehe / allein sein eygentlich Vatterland / oder ein anders / nach seinem Belieben / absonderlich / oder so es ihme gefällig / ein Provintz nach der andern / bequemblicher / als wann er das Gelt auff einmahl für das gantze Werck außgeben müste / zu erkauffen / vnnd also endlich gleichsamb vnvermerckt zusammen zu bringen) hervor zu geben; Weiln die vorhin außgangene Stätt-Bücher entweder nicht ordentlich verfast seyn; oder wenig abgebildete Teutsche Orth in solchen zu finden; Theils auch bey diesem Krieg seydhero viel ein andere Gestalt bekommen / auch theils viel mehrers fortificirt worden seyn. Vnd damit ein desto grösserer Nutz davon geschöpfft werden / vnd man nicht allein die Augen / sondern auch die Ohren damit ergötzen / vnd befriedigen möchte / so habe ich einen / der Teutschen Sachen / vnd Historien Liebhabern / erbetten / GOTT zu Lob / vnnd dem Vatterland zu Ehren vnd Dienste / die Mühewaltung auff sich zu nehmen / vnd alle die Stätt vnnd Stättlein / so viel ihme noch zur Zeit wissend / vnd zu erfahren gewesen / durch das gantze Teutschland / kürtzlich / damit das Werck nicht zu groß würde / zu beschreiben / vnd auch etlich andere fürnehme / vnd sonderlich in diesem Krieg mehrers bekandt wordene Ort / Bäder vnd dergleichen / mit einzubringen / damit solches Opus vnter dem Namen nicht nur eines Stätt-Buchs / sondern einer Orth-Beschreibung / oder Topographiae, nicht zwar universalis, sondern particularis, herfür kommen / vnd etlich hundert mehr Teutsche Stätt / etc. als in denen biß daher außgangenen Stättbüchern / oder Theatris Vrbium, beschehen / allhie eingebracht werden möchten. Vnd ob woln ich biß dato nicht aller Orth / so in solcher Beschreibung eingerückt werden / Conterfäten erlangen können: So hoffe ich doch dieselbe noch mit der Zeit zu bekommen / vnd bin deß Erbietens / so dann alle Franckfurter Messen solche vmb ein billiches den Käuffern folgen zu lassen / damit sie solche auch / zu den allbereit erkaufften Exemplarien / haben / legen / oder binden lassen mögen.

Den Anfang nun dieses Wercks / hab ich von der Löblichen Eydgnoßschafft gemacht / weilen die Herren Eydgnossen / vnnd ihre Confoederirte / die Grawbündter vnd Walliser / nicht allein von Vhralten Zeiten vnder dem Namen Austrasiae, oder der Ost-Francken / vnd deß Teutschen Reichs / begriffen gewesen: sondern auch noch jetzt zum Teutschland gerechnet werden: das Römische Reich Teutscher Nation respectiren: auch sich der Teutschen Sprach / sonderlich die Herren Eydgnossen / gebrauchen / vnd zu oberst der Teutschen Provincien

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Matthäus Merian: Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae. , Frankfurt am Main 1654, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Helvetiae,_Rhaetiae_et_Valesiae_008.png&oldid=- (Version vom 6.1.2019)