Seite:De Merian Sueviae 292.jpg

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Wolfach /

Stättlein / vnnd Schloß / im Kintzgerthal / an dem Wasser Kintzich / darein daselbst die Wolfach kompt / vnd noch in dem Schwartzwald / zwischen Schiltach / vnnd Horenberg / etwas auff der Seiten / gelegen / vnd den Herrn Grafen von Fürstenberg gehörig ist. Anno 1632. namen die Schwedischen Wolfach ein.


Wolffeck /

Ein weyland schönes Schloß / in der Herrschafft gleiches Nahmens / zwischen Leutkirch / vnd Waldsee / gelegen / so newlich H. Grafen Maximilian Wilibald / deß H. Röm. Reichs Erb-Truchsessen / etc. gehört hat; aber / sampt dem Dorff / vmb das Ende deß 1646. Jahrs / von den Bundtsgenossen / oder Confoederirten / in die Aschen gelegt worden ist: Zu welcher Zeit / noch mehrere Schlösser / im Oberland / vnd darunder auch das vnfern von Wolffeck gelegene Schloß Kißleck darauff sollen gangen seyn.


Wörstein / oder Wehrstein /

Ein altes Schloß / vnd Herrschafft / an die Herrschafft Haigerloch stossend / vnd Herrn Fürsten Meinrado von HohenZollern gehörig.


Wurmlingen /

Ein Fleck / vnder dem Ampt Tübingen / vnd also Fürstlich Würtembergisch. In solchem ist / noch zu deß Crusii Zeiten / der weyland alten Edelleuth von Wurmlingen Schloß / oder Hauß / in der Ebne gelegen / verhanden gewesen. In der Kirchen deß Dorffs haben die Edlen Meggizzer jhr Begräbnuß. Ein wenig oberhalb / vnd auff dem hohen Wurmlinger Berg / ligt / fast auf halbem Weg zwischen Tübingen / vnd Rotenburg / ein Kirchlein / oder Capellen / dem Abbt von Creutzlingen gehörig / der allda einen Priester hält; vnd daselbst / vor Jahren / ein Collegium, oder Capitel gewesen. Graf Anshelmus von Calw hat ein wunderliche Mahlzeit / so man Jährlich an solchem Orth / biß auff das Jahr 1530. gehalten / gestifftet; von welchem Crusius part. 3. Annal. Suev. libr. 2. fol. 113. seqq. weitläuffig zu lesen ist.


Wurtzach / Wurtzen.

Ligt im Algäw / bey Leutkirch / so / sampt der Herrschafft Wolffeck / durch Heurath / nämblich / mit der Gräfin / Clara von Neiffen / deß Truchsessen Johannis Gemahlin / an Waldburg kommen ist. Munsterus in Cosmogr. & Crusius in Annal. Suevicis. Gehört der Zeit / so viel vns zwar wissend / Herrn Johan Jacob deß Heiligen Römischen Reichs Erbtruchsessen / Graffen zu Zeill / Herrn zu Waldburg / Wurtzach / Marstätten / Wolffeck / vnd Waldsee / Rittern / zu.


Yetingen.

Ein Marcktfleck / vnnd schönes Schloß / H. Heinrichen Freyherrn von Stein / etc. Löblicher Freyer Reichs Ritterschafft in Schwaben / Thonawischen Viertels Directori, etc. gehörig / ligt bey der Mindel / nahend Burtenbach.


Zabelstein / oder Zavelstein /

Im Schwartzwald / an einem sehr hohen Vorgebürg gelegen / ein gar kleines Stättlein / von vngefähr 14. oder 22. Häuser / einer Kirchen / vnd einem Schloß / so eines sehr alten Ansehens ist. Ist nicht weit von Calw / vnd dem Kloster Hirschaw / dem Hertzog von Würtenberg gehörig. Von diesem Stättlein kommt man sehr hoch herunter zum Flecken / oder Dorff Tainach / oder Dainach / so mit Bergen vmbgeben / vnd in einem tieffen engen Thal / gleichsamb / als eine Vorstatt / deß gemelten Zavelsteins / gelegen ist. Daselbst nahend der berühmbte Dainacher Sawerbrunn / ein Meil Wegs von gemelter Statt Calw / zwischen dem besagten

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_292.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)