Seite:De Merian Sueviae 299.jpg

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der Graffschafft Hohenberg / ist ein Dorff vnd Bad.

Rastatt / ein schöner Badischer grosser Marcktflecken vnd Ampt / so vor Zeiten Ebersteinisch gewesen / wegen der grossen Maß berühmbt ist / ein Fürstlich Schloß hat / vnd von den Straßburgern / als sie wider den Marggrafen von Baden kriegten / An. 1424. verbrandt ward / wirdt von etlichen auch ein Statt genennet.

Schwartzach / Jst ein Waldpurgische Herrschafft bey Saulgen.

Steinaw an der Murr / ein Würtenbergisch Dorff / mit einer Mawer umbgeben / dessen Häuser in An. 1640. meistentheils abgebrochen waren.

Thoneschingen / von etlichen ein Stättlein geheissen / ist nur ein grosser Flecken / sampt einem schönen Fürstenbergischen Schloß / die Thonaw entspringet auß drey Brunnen am Schwartzwald / deren der erste ist nahend dem Kloster S. Georgen / im Hertzogthumb Würtenberg / welcher Brigach genandt wird: Der ander in der Graffschafft Fürstenberg / oberhalb deß Stättleins Fehrenbach / so Bregach heißt: Vnnd der dritte vnd fürnembste / welcher dem Fluß den Nahmen gibt / in der Landgraffschafft Bar / in dem Schloß Donaw-Eschingen: Davon nicht weit / vnnd nur bey einer Meil Wegs / auch der Necker / bey dem Dorff Schwenningen / in besagtem Hertzogthumb Würtenberg / entspringet. Johann Oetinger in dem Bericht von den Gräntzen vnd Marcksteinen / 1. Buch / 12. Cap. 134. Blat.

Marquardus Freherus schreibt in seinem Commentario vber Ausonii Mosellam, am 88. Blat / daß die Römer zu dem Vrsprung der Thonaw mit jhren Waffen niemals kommen / als wie sie auch deß Nili, oder deß Rheins Bronnen nie gelangt. Der erste / so an die Thonaw kommen / seye Lucius Praetor gewesen: Vnd Käßer Trajanus habe zwar die Thonaw den Römern zu frieden gestellt; aber nit biß zu derselben Vrsprung. Die Käyser Valentinianus, vnnd Gratianus haben sich am ersten vnterstanden / so weit zu kommen; vnnd hernach auch Stilico.

Vilß / nahend Kempten / ein offener Orth / etlichen Edelleuthen gehörig. Also nennet D. Chytraeus in orat. de Craichg. Flehingen / Graben / Gundelsam / Guteberg / Kißlaw / Mentzingen / Müntzheim / Owesheim / Vbstatt / Stätte im Craichgäw / die doch keine seyn. Andere zehlen auch Ritzingen / oder Rixingen / an der Entz / bey Vahingen / vnter die Würtenbergische Stätt; ist aber beydes Ober- vnd Vnter Ritzingen nur ein Marcktflecken / vnd ist das Obere ein Ganerbenschafft / das Vntere aber Fürstlich Würtenbergisch: Wiewol in einer geschriebenen Chronick stehet / daß OberRixingen das Stättlein ins Ampt Vaihingen gehöre.

Also werden von etlichen die Klöster auff dem Schwartzwald / vnd daran / als

Alperspach / Allheiligen / S. Blasij / (dessen Abbt / so der Zeit Franciscus heißt / die Herrschafft Bondorff hat) Frydenwiler / Frawen-Alb / S. Georgen / Herren-Alb / S. Meigen / S. Peter / Reichenbach / Schwartzach / Thennebach / Wickten / etc. für etwas anders mehrers angesehen.

Jngleichem werden auch die Schlösser / Malberg / oder Molberg / vnterhalb Ettenheim / vnd oberhalb Kipenheim / so Anno 1641. die Käyserischen erobert / vnd daran Baden Theil hat. Jtem Herren-Zimmern / zwischen Schramberg / vnd Dornhan / (so etwan der abgestorbnen Grafen von Zimmern Stammhauß gewesen / anjetzo aber Rotweilisch ist / ) für Stättlein von Theils geachtet. Wie dann Munsterus

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_299.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)