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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

9.

Dieß sagend, treibt er den gewaltgen Speer,
mit starken Kräften in des Rosses Hüfte,
es schüttert durch und durch, und weit umher
antworten dumpf die vollgestopften Grüfte.
Und hätte nicht das Schicksal ihm gewehrt,
nicht eines Gottes Macht umnebelt seine Sinne,
jetzt hätte den Betrug sein Eisen aufgestört,
noch stünde Ilium, und Pergams feste Zinne.


10.

Indessen wird durch eine Schaar von Hirten,
die Hände auf dem Rücken zugeschnürt,
mit lermendem Geschrey ein Jüngling hergeführt.
Der Jüngling spielte den Verirrten,
und bot freywillig sich den Banden dar,
durch falsche Botschaft Troja zu verderben.
Mit dreister Stirn, gefaßt auf jegliche Gefahr,
und gleich bereit zum Lügen oder Sterben.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_015.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)