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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

23.

Ja, da entriß ich mich dem Tod, zerbrach die Bande,
und harrete des Nachts in eines Sumpfes Rohr,
biß die Armee, wenn sie zum Vaterlande
vielleicht sich eingeschifft, vom Ufer sich verlor.
Ach! Nie werd ich die Heimat mehr begrüßen,
nie Vater, Kinder mehr in diese Arme schließen,
und mein Entrinnen rächt vielleicht die Wut
der Danaer an diesem theuren Blut.


24.

Und nun bey allen himmlischen Dämonen,
die in des Herzens tiefste Falten sehn,
wenn Treu und Glaube noch auf Erden irgend wohnen,
Laß so viel Leiden dir zu Herzen gehn.
Hab du Erbarmen mit dem Unglücksvollen,
der, was er nicht verschuldete, erfuhr! –
Wir sehen jammernd seine Thränen rollen,
es siegt in uns die Stimme der Natur.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)