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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

103.

Du willst nicht lieber sehn, ob dein Askan noch lebt,
wo du des Vaters graues Haupt verlassen,
in welchen Nöthen jetzt dein Weib Kreusa schwebt,
die der Achiver Schwärme rings umfassen,
längst, ohne mich, ein Raub des Feuers oder Schwerdts?
Nicht die spartan’sche Helena laß büßen,
nicht Paris klage an. Da! zürne himmelwärts!
Die Götter sinds, die Trojas Untergang beschließen!


104.

Blick auf! Der Nebel sey zerstreut,
der noch mit Finsterniß dein sterblich Aug’ umhüllet.
Doch werde streng von dir erfüllet,
was deine Mutter dir gebeut,
Du siehst, wie Staub und Rauch in schwarzen Fluten steiget,
siehst Schutt auf Schutt und Stein auf Stein gehäuft.
Das ist Neptun, der Trojas Veste schleift,
und mit dem Dreyzack ihre Mauren beuget.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_062.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)