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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

26.

Ein tyrisch Oberkleid, geschmückt
mit buntem Saum, umfließt die schönen Glieder,
durch ihre Locken ist ein goldnes Netz gestrickt,
vom Rücken schwankt der volle Köcher nieder,

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von goldnem Haken wird der Purpur aufgeknüpft.

Ihr folgt der Phryger Schaar; mit kindschem Jubel hüpft
Askan voraus, und alle zu verdunkeln
sieht man Aeneen selbst im mittlern Reyhen funkeln.

27.

So wenn Apoll zu Delos heimschem Heerd

210
von seinem Wintersitz am Xanthus wiederkehrt –

da lebt Gesang und Tanz! die festlichen Altäre
umjauchzt der Agathyrsen bunte Schaar,
der Kreter, der Dryopen Heere.
Er selbst, den zarten Zweig des Lorbeers in dem Haar,

215
durch dessen Wellen sich ein goldnes Band gezogen,

steigt von des Cynthus Höh'n, und ihn umrauscht der Bogen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_144.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)