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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

32.

Der Fürstinn Glück entfloh mit diesem Tag.

250
Nichts kann aus ihrem Taumel sie erwecken,

nicht das verklagende Gerücht vermag
aus ihrer Trunkenheit die Rasende zu schrecken.
Jetzt kein Gedanke mehr, in scheuer Heimlichkeit,
des Herzens Glut der Neugier zu entrücken,

255
der Ehe heilger Nahme wird entweiht,

die Schuld der Leidenschaft zu schmücken.

33.

Alsbald macht das Gerücht sich auf,
die große Post durch Libyen zu tragen.
Wer kennt sie nicht? Die Kräfte schöpft im Lauf,

260
der Wesen flüchtigstes, die schnellste aller Plagen.

Klein zwar für Furcht kriecht sie aus des Erfinders Schooß,
ein Wink – und sie ist riesengroß,
berührt den Staub mit ihrer Sole,
mit ihrem Haupt des Himmels Pole.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_147.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)