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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

48.

So schwebt in tief gesenktem Bogen
um fischbewohnter Klippen Rand
die Möwe längs dem Meeresstrand,

380
und netzt den niedern Fittig in den Wogen.

So kam jetzt zwischen Meer und Land
durch Libyens gethürmten Sand
vom mütterlichen Ahn Merkurius geflogen,
und brach mit schnellem Flug der Winde Widerstand.

49.

385
Kaum weilt sein Flügelfuß in Tyrus nächsten Gauen,

so stellt Aeneas sich ihm dar, bemüht,
die Mauren zu erneun und Thürme zu erbauen.
Ein Schwerdt, mit Jaspis reich bezogen, glüht
an seinem Gurt, hell flammt um seine Lenden

390
ein Oberkleid, mit Purpurblut getränkt,

von der Geliebten ihm geschenkt,
und reich mit Gold durchwirkt von ihren eignen Händen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_155.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)