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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

54.

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Still soll Kloanth mit Mnestheus und Sergest die Schaaren

am Strand versammeln, sie bewaffnen, flott
die Schiffe machen, doch den Zweck nicht offenbaren.
Indeß die Glückliche selbst einem Gott
nicht glauben wird, daß solche Bande können reißen,

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will er, die nahe Flucht ihr zu gestehn,

der Augenblicke günstigsten erspähn! –
Mit Lust vollstrecken die, was sie der Fürst geheissen.

55.

Doch bald errieth – Wer täuscht der Liebe Seherblick?
ihr ahndungsvoller Geist das drohende Geschick.

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Den Schlag, der später erst sie treffen soll, beschleunigt

ihr fürchtend Herz, im Schooß der Ruhe selbst gepeinigt.
Derselbe Mund, der so geschäftig war,
das Glück der Liebenden den Völkern zu berichten,
entdeckt ihr, daß der Trojer Schaar

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sich fertig macht, die Anker schnell zu lichten.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_158.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)