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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

72.

Hier bricht sie ab, entreißt in schneller Flucht,

570
sich zürnend des Trojaners Blicken,

der noch verlegen säumt, und fruchtlos Worte sucht,
des Kummers Größe auszudrücken.
Besiegt von ihrem schweren Harm,
sinkt sie in ihrer Dienerinnen Arm,

575
die auf ein Marmorbett sie niederlegen,

und den erschöpften Leib auf weichen Kissen pflegen.

73.

Wie feurig auch der Menschliche sich sehnt,
durch sanfter Worte Kraft die Leidende zu heilen,
wie mancher Seufzer auch den Heldenbusen dehnt,

580
der Wink des Himmels heißt ihn eilen,

und Amors Stimme weicht dem göttlichen Geheiß.
Er fliegt zum Strand, wo der geschäftge Fleiß
der Seinen brennt, die Schiffe flott zu machen,
schon tanzen auf der Flut die wohlverpichten Nachen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_167.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)