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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Wünsche befürchtete. Nach einer langen Musterung blieb er endlich bey dem Herzog von Sachsen Lauenburg stehen, der sich damals zu Stockholm aufhielt. Als ein fremder Fürst, der mit keiner der Schwedischen Familien in besondrer Verbindung stand, und mit dem königlichen Hause verwandt war, schien er durch seine wahrscheinliche Unpartheilichkeit bey der ganzen Sache vor allen andern am geschicktesten, die Königin Mutter mit den Wünschen ihres Sohnes bekannt zu machen.

Der Herzog übernahm den Auftrag und richtete ihn auch aus. Es ist wahrscheinlich, daß er der Königin keine ihr völlig unbekannte Sache entdeckte. Die Dienstfertigkeit der Höflinge, und ihr eifersüchtiges Spähen auf jede Handlung der Fürsten macht es beynahe unglaublich, daß Christine von der Neigung ihres Sohnes noch gar keine Ahndung sollte gehabt haben. Aber ihre Vorsicht hielt es vielleicht bey einer Sache, die durch keine Gewalt zu ändern war, für das Beste, die große Schwierigkeit, die in dieser Entdeckung

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_264.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)