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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

die Gustavs Herz von ihr entfernen mußte. Ihr Edelmuth ließ sie das erste wählen.

Der König verließ das Zimmer seiner Mutter in einer Art von Betäubung, und suchte die Einsamkeit, um seine verwirrten Ideen ordnen und über das Vergangne nachdenken zu können. Er glaubte, nachdem er dem Ziel seiner Wünsche um einen so großen Schritt näher gerückt war, keiner andern, als der frohsten Empfindung fähig zu seyn, aber ein gewisses dunkles Gefühl, das er sich selber nicht erklären konnte, erstickte seine Heiterkeit. Er fürchtete beynahe noch mehr für seine Liebe nach der Unterredung mit seiner Mutter, als vorher. Bis dahin hatte er Christinens Einwilligung für die einzige Schwierigkeit gehalten, die er überwinden müßte; jetzt war diese gehoben, aber ein ganzes Heer neuer Hindernisse drängten sich nun hervor. Voll von diesen Gefühlen schrieb er an die Gräfin, in der Absicht, ihr die erste Nachricht von dem glücklichen Erfolg der Unterhandlung mit der Königin zu geben. Sein Brief, der bis auf unsre Zeit gekommen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 272. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_272.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)