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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

und vortheilhaften Frieden, der sein Reich durch ansehnliche Provinzen vergrößerte, und die Grenze desselben vor den räuberischen Anfällen ungezähmter Barbaren sicherte.

Während Gustav Adolph auf der Bahn des Ruhms sich neue Kränze flocht, errang das edelmüthige Mädchen, das noch immer seine Zärtlichkeit besaß, auf dem dornenvollen Pfade des Entsagens einen minder glänzenden aber eben so schönen Sieg. In der Einsamkeit ihres väterlichen Landgutes trauerte die Gräfinn Brahe, nicht mehr über die Trennung von ihrem Geliebten, sondern über seinen Verlust. Der Hoffnung rosenfarbner Schleyer war von ihren Augen weg gezogen, er täuschte ihre Blicke nicht mehr mit dem sanften Schimmer, worin er ihr einst die ferne Zukunft gezeigt hatte. Sie sah in ihrer Liebe nicht mehr die Quelle unerschöpflicher Glückseligkeit für einen zärtlichen Gemahl; sie sah in ihr jetzt nur das Hinderniß, das Gustavs Seele in ihrem Heldenfluge

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_313.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)