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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

des ersten von England für ihren Sohn beworben, aber diese Prinzessinn war damals schon an den Churfürsten Friedrich V von der Pfalz versagt. Gustav Adolphs Schicksal, das ihn zu großen Thaten rief, trennte ihn von einem liebenden Mädchen, welches sein Herz, auf das die ganze Welt Ansprüche hatte, ungetheilt würde beseßen haben. Aber er sollte der Verfechter der Freiheit werden, und nicht den Erdkreis in Feßeln schlagen, deswegen hinderte die Vorsehung eine Verbindung, die vielleicht seine Ruhmbegier angespornt hätte, die Schranken der Mäßigung zu verachten. Der Geist der ehrgeizigen, männlich kühnen Elisabeth von England war fähig dem Heldenschwung Gustavs zu folgen, aber wohin würde sie ihn gerißen haben, wenn er ihren stolzen Forderungen Gehör gegeben hätte!

Gustav hatte sich aus Gefühl seiner Pflicht zu einer Vermählung entschlossen; bey der Wahl der künftigen Königinn überließ er sich ganz der Leitung seiner Mutter

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)