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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

läugnen, daß er um die Verlobung seiner Schwester wisse, und schob die Schuld einer an sich so rechtmäßigen Handlung auf seine Mutter, die verwittwete Churfürstinn.

So bald Gustav sich einmal entschlossen hatte, den Schweden eine Königinn zu geben, so strengte er auch seine ganze Thätigkeit an, um alle Schwierigkeiten, die seinen Vorsatz noch rückgängig machen könnten, aus dem Wege zu räumen. Er machte zu Stockholm und in den Provinzen verschiedne nöthige Einrichtungen, bereitete alles zu seiner nahen Vermählung vor, und trat im April des folgenden Jahres seine zweyte Reise nach Deutschland an. Es war an einem Sonntage früh, da er zu Berlin unerkannt und mit weniger Begleitung eintraf. Er gieng sogleich in die Kirche, wo die Churfürstliche Familie die Predigt anhörte, und mischte sich unter die vornehmsten Hofbedienten. Alle betrachteten ihn mit neugierigen Augen, er gab sich aber nicht eher als nach geendigtem

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_327.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)