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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

als er mit dem Monarchen von Schweden würde gethan haben. Ihr Weg führte sie durch die lachenden Gefilde des Rheins. Gustav fragte seinen Begleiter, wem diese schönen Herrschaften und Ländereyen gehörten, und als er erfuhr, daß die meisten Geistliche zu Besitzern hätten, konnte er sich nicht enthalten, auszurufen: „Wenn diese Herren mit meinem Könige zu thun hätten, so würde er sie schon längst gelehrt haben, daß Bescheidenheit, Demuth und Gehorsam den wesentlichen Charakter ihres Standes ausmachen.“

Ihre Unterredungen hatten gewöhnlich Staatswirthschaft und Politik zum Gegenstande. Rußdorff war begierig, von dem jungen König von Schweden, dessen Thaten schon ganz Europa aufmerksam gemacht hatten, recht viel zu erfahren. Er forschte hauptsächlich nach seinem Privatleben, seinen Neigungen und nach charakteristischen Zügen, und Gustav genoß das Vergnügen, die Meinung der Welt von ihm ohne Schmeicheley und Zurückhaltung

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_329.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)