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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

zu hören. Sein Reisegefährte prieß die großen Eigenschaften des Königs, und legte zugleich dem Geschmack dieses kriegerischen Fürsten an den schönen Wissenschaften ein großes Lob bey. Dann kam er auf die häuslichen Verhältnisse desselben und äußerte einige Verwunderung, daß er noch an keine Vermählung gedacht, und die Reichsstände noch nicht eifriger darauf gedrungen hätten. Rußdorf hatte immer die Vortheile seines Herrn vor Augen; er wünschte daher sehr, daß der König von Schweden die Prinzessinn Katharine, die Schwester des Churfürsten wählen möchte.

Gustav hatte Katharinen zu Heidelberg kennen gelernt, ohne ihr merken zu lassen, wer er wäre. Als sie einst auf einem Spaziergange im Schloßgarten sich mit den andern Prinzessinnen unterhielt, vergaß der König die untergeordnete Rolle, die er hier zu spielen hatte, und drängte sich hervor, um zu hören, wovon sie redeten. Die Prinzessinn fand dieses Betragen des fremden Offiziers zu frey, und sagte auf

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_330.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)