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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

„als ein Denkmal eines nicht unrühmlichen Lebens. Ein Körper, der keine Weichlichkeit gekannt hat, kleidet den hohen Muth eines Königs.“ Oxenstierna und die vornehmsten Offiziere nahmen diese Gelegenheit wahr, ihn noch einmal zu beschwören, er möchte doch nicht Schwedens Wolfahrt und die Freiheit der protestantischen Religion so oft dem ungewissen Flug einer Kugel aussetzen. Gustav blieb bey ihrer Bekümmerniß und den ungeheuchelten Beweisen ihrer Liebe nicht ungerührt, aber er vertheidigte sich durch seinen alten Grundsatz, es sey die Pflicht eines Königs, alles für seine Unterthanen aufzuopfern; „was könnte mir rühmlichers begegnen,“ setzte er hinzu, „als wenn ich in der Vertheidigung der Ehre Gottes und der Wolfahrt meines Landes das Leben verlöhre? Die Vorsehung wird auch nach meinem Tode Schweden nicht verlassen. Gefällt es ihr über mich zu gebieten, so wird sie meinem Volke gewiß einen andern Beschützer zu erwecken wissen.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 364. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_364.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)