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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

V.
An M. S.


Den 14. November 1791.


Ja, sie ist es! Diese schönen Züge,
Dieser hohen Unschuld sprechend Bild,
Wie der Gottheit Fülle sanft und mild;
Dieser Flammenaugen hehrer Blick,

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Zöge Todte selbst ans Licht zurück!


     Diese stille nie getrübte Milde,
Dieser reine treue Engelsinn,
Schmücken dich, der Schönheit Königinn.
Nimmer wird von Myriaden Zungen,

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Je dein hohes Lob genug gesungen.


     Aechte, treue, ungeschminkte Wahrheit
Thronet hoch auf deinem Angesicht,
Spiegelt sich in deiner Augen Licht:
Näher sah ich an der Gottheit Glänzen

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Nie des Weibes höchste Schönheit gränzen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_388.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)