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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Szene veränderte sich bald, indem ein dritter dazwischen kam, Herzog Heinrich von Baiern, eine von den unruhigen Seelen, welche ihr ganzes Leben mit Zänkereien zubringen, um im Alter was zu haben, das sie pietistisch bereuen können. Wegen ewiger Streitigkeiten war er seines Herzogthums entsetzt und hatte zu Utrecht unter der Aufsicht des Bischoffs Poppo leben müssen: kaum war er seit einiger Zeit wieder frei gelassen von Otto dem Zweiten, so entspann er jetzt ein Gewebe, dessen Fang wahrscheinlich die Kaiserkrone seyn sollte. Ein Geistlicher half es knüpfen, aber ein Geistlicher zerstörte es auch wieder. Der Erzbischoff Warin war treulos genug, ihm den jungen König auszuliefern. Die Nachricht davon war ein schrecklicher Schlag für Theophania, denn alle ihre schönen Träume vom Regieren waren dahin, Heinrich mochte nun während Otto’s Minderjährigkeit als nächster männlicher Verwandte die Regierung verwalten wollen, oder im Sinn haben, sich selbst die Königskrone aufzusetzen. Die Kaiserinn

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_397.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)