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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

sie von neuem; übrigens war er noch zu jung um diese Zeit, als daß er selbst hätte regieren sollen. Wahrscheinlich ließ er sich vom Erzbischoff Willigis, dem Markgrafen Eckhard und seinem Lehrer Gerbert leiten. 996 ward endlich sein Wunsch erfüllt, nach Rom zu kommen, wohin ihn Unruhen riefen, welche von neuem daselbst ausgebrochen waren. Seine Phantasie, welche ihm das Gemälde des alten Rom’s vorhielt, täuschte ihn, daß er nicht einsah, welches verworfene Gesindel die Nachkommen der Brutus und Scipionen waren. Die abgeschiedenen Geister der alten Römer giengen spucken unter ihren Enkeln, um sie zu Thorheiten zu verleiten, denen die Strafe auf den Fuß folgte. Ihren Vätern wollten sie es gleich thun, und so geschah es, daß ihre Handlungen fast immer eine Parodie waren auf irgend eine herrliche Szene des alten Roms. Sie wußten es, wie dieses auf die alten Deutschen, wie auf wilde Thiere verächtlich herabsah, und jetzt sollten sie eben diesen Barbaren gehorchen. Kein Mittel

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_401.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)