Seite:De Neue Thalia Band1 404.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

entziehn, und wieder den Griechen zu unterwerfen, wie es vor Karl dem Großen gewesen war. Schnell wie ein Blitz kam Otto über sie und setzte seinen deutschen Pabst wieder mit großer Feyerlichkeit ein, indem sich der griechische durch die Flucht zu retten suchte. Allein die elenden Römer, welche sich jetzt wieder bei dem Kaiser einschmeicheln wollten, eilten ihm nach und mißhandelten ihn, welchen sie kurz vorher als den Nachfolger des Petrus verehrt hatten, auf die schrecklichste Weise. Rückwärts auf einen Esel gebunden, den Schwanz desselben in der Hand, mußte er sich in feyerlicher Prozession durch die ganze Stadt herumführen lassen, nachdem man ihm die Augen vorher ausgestochen und Nase und Ohren abgeschnitten hatte. Crescentius glaubte jetzt nicht mehr auf Otto’s Güte rechnen zu können, er flüchtete sich mit seinem Anhange in die Engelsburg, und der Kaiser mußte eine förmliche Belagerung anfangen, bis endlich die Burg von dem tapfern Eckhard mit Sturm eingenommen ward. Es wurde

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_404.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)