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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

größtentheils zu entziehen wußte. Endlich fand sich diese selbst, bald nach einem festlichen Besuch in der Gotteswohnung zu Schiloh, wo gerade die Söhne Eli’s ihren Unfug trieben, schwanger, bekam einen Sohn, und triumphirte nun mit der schadenfrohsten Ueberlegenheit über die unglückliche Peninna (Perle) neben ihr. Alles geschieht jetzt nach der Laune der vorher schon geliebteren Channa (die Holde). Ihr Söhngen wird sogleich dem Tempeldienste geweiht. Denn dadurch erhält es wenigstens so viel Antheil am Heiligthum und seine Vortheile als ein Laye je erhalten konnte; und bekanntlich haben so manche christliche Mütter gerade von dieser nachahmenswürdigen Vorgängerin her die Gewohnheit geborgt, ihre ersten Söhne vor der Geburt schon dem sogenannten Dienst der Religion zu geloben und dann vom ersten Augenblick ihres Lebens an diese Zärtlinge für ihre Bestimmung so untauglich, wie möglich, zu erziehen. Die Hebräerinnen stillen ihre Kinder lange. So sog also der zum künftigen Gehülfen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_112.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)