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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

Betragen gegen Eltern, gegen Lebende und Verstorbene, und gegen die Götter selbst, nicht jenem, sondern diesem huldigt. Die ganze Weisheit der Mantik schränkt sich also bloß auf die Kenntniß einer weisen Leitung des Amors ein, und sie lehrt die Menschen, mit den Göttern in Rapport zu kommen, indem sie die Menschen rechtmäßige und unerlaubte Neigungen unterscheiden lehrt. Amor hat also allerdings viele und große, und – man kann sagen – alle Gewalt. Doch die größeste hat derjenige, durch welchen die Menschen mit Selbstbeherrschung und reinem Gefühl für Recht das was bey Göttern und Menschen gut ist, vollbringen lernen. Er ist es, der uns zu der Glükseligkeit geschikt macht, die Freuden eines vertrauten Umgangs zu genießen und Freunde der über uns erhabnen Götter zu seyn.“ – Somit wäre ich also am Ende meiner Lobrede. Es ist wohl möglich, daß ich manches übersehen habe. Indeß mit meinem Willen ists nicht geschehen, und Aristophanes wird schon allenfalls so etwas gut zu machen wissen. Doch du hast wohl so deine eigne Manier, den Gott zu loben? fang also nur gleich an. Dein Schlucken hat doch seinen Abzug genommen?


Aristophanes.

Ja wohl ist er abgezogen, doch hat er erst das Nießen abgewartet. Es ist mir in der That unbegreiflich,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_207.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)