Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
|
dem wunden Herzen sein Geheimnis zu
105
entziehn. Ein leichter Kummer zwar verwebedurch Worte unserm Sinn sich fester, mild
und freundlich lößt der tief’re sich durch sie.
O sprich, besänftige mein zweiflend Herz!
Lidia.
Ja es besiegt dein edler Gram um mich
110
der Seele Widerstreben – Treues Herz!So dulde dann mit mir! Erleichterung
blüht nicht für mich an dieses Lebens Ufern –
Aus Lethe’s Wellen schöpft’ ich sie allein –
und ewig flieh ich die Vergessenheit.
Irene.
115
So liebst du gute Seele! Liebe nurgiebt unserm Wesen die Verworrenheit,
daß wir aus einem Gegenstande Freud
und Kummer schöpfen. O ich fasse nun
das traurige Geheimnis! Deine Lippen –
120
die opfern nur in Hymens Tempel, unddein Herz –
Lidia.
Es findet da den Tod. Mit Recht
wohl nenn ichs sterben, von der Hofnung scheiden,
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_248.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)