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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
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denn er entschließt des tiefsten Herzens Falten,
und Gute nur und Edle blühn um ihn,
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des Vaterlandes hoffnungsvolle Saat.
Heliodor.
Ich seh’ in diesem Spiegel, was mir fehlt,
ich fühle, wie die Mäßigung nur frommt,
wie allzurascher Trieb sich selbst zerstöhrt.
Ich suchte lang des Kriegers Ungestüm
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mit jenem vielgewandten Geist zu paaren,der der Nothwendigkeit sich staatsklug unterwirft,
und sicherer durch List als Muth dem Schiksal
den Ausgang abgewinnt – doch jeden führt
auf einem Pfade nur sein Genius.
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Weh’ dem, der jenen Wink verschmäht! ihm rinntdes Lebens schöne Kraft im Traum dahin!
Priester.
Nicht alle Tugenden faßt ein Gemüth,
wer Andre lenken will, muß viele üben.
Die edelsten Gemüther lokt der Reiz
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zu wirken öfters an der Herrschaft Klippe,Doch auf dem Wolkenthron der Anbetung
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_293.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_293.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)