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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

2.

Wir sammlen uns, und alle wissen nimmer

10
wo nun das Schicksal hin uns reißt.

Kaum glänzt des Frühlings erster Schimmer,
als uns auf Glück Anchises segeln heißt.
Man schifft sich ein, und Abschiedszähren fließen
dem Boden – Troja stand sonst hier!

15
Ich nahm, mit Sohn und Volk ins Meer verwiesen,

des Hauses alte Götter noch mit mir.

3.

Weit lag vor uns ein kriegerisches Land
von Thraciern bewohnt, das, als Lykurg es zähmte,
zu gleichen Götterdienst, zum Gastrechtsband

20
mit Troja sich zur Zeit des Glücks bequemte.

Dorthin trug uns zuerst des Unglücks Lauf;
an seinen schlängelnden Gestaden
führt’ ich zum neuen Sitz die Mauern auf,
nach mir nennt’ ich sie Aeneaden.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 299. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_299.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)