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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

14.

105
Wir sahn im Schooß des Meeres Delos liegen,

dies heilge Eyland dient’ einmal
der Nereiden Mutter zum Vergnügen,
mit Gott Neptun, der dankbar ihm befahl,
sich zwischen Gyarus und Mykon hin zu setzen;

110
denn bis dahin schwamm Delos frey herum;

nun ists ein festes Heiligthum,
das keine Stürme mehr verletzen.

15.

Wir landen ruhig hier; auf unsern Wegen
nach Phöbus Sitz kommt Anius entgegen;

115
er dient dem Gott, wie er das Volk regiert,

die Binde ehrt sein Haupt, wie es der Lorbeer ziert,
Anchises wird vom alten Freund erkannt,
zur Wohnung geh’n die Gäste Hand in Hand.
Ich seh’ den Tempel, eine Felsenmasse,

120
wo ich mich flehentlich vernehmen lasse:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_305.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)