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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

zwischen uns setzen, so müßte er ja mich noch einmal loben; es wird also viel schicklicher sein, wenn er von mir gelobt wird. Laß ihn doch, Bester; mißgönne dem liebenswürdigen Jüngling das Glück nicht, von mir gelobt zu werden. Mein Herz selbst treibt mich an, ihn zu loben.

Agathon.

Hu, hu, Alcibiades! Nichts kann mich hier länger halten; Ich gienge weiß nicht wohin, um mich von Sokrates loben zu lassen.

Alcibiades.

Ja so gehts immer! Wo Sokrates ist, da bleibt keinem andern von den schönen Leuten etwas übrig. Was für einen lockenden Grund hat er nicht auch hier den Augenblick gefunden, um diesen an seine Seite zu ziehen!


In dem Augenblick, da nun Agathon aufstand um sich neben Sokrates zu setzen, trat eine ganze Menge von Zechbrüdern ins Zimmer, die den Weg offen gefunden hatten, weil sie eben einem entgegen kamen der hinausgieng. Sie lagerten sich sogleich; es entstand ein gewaltiges Lärmen, und ohne alle weitere Ordnung nöthigte man sich zum Zechen. Eryximachus und Phädrus und einige andre, – schloß Aristodem seine Erzählung – eilten nach Haus. Ich selbst wurde vom Schlaf überfallen und schlief (es waren

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_385.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)