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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

dicht an der Straße her, und diese sind bisweilen so abhängig, daß es gefährlich ist, auf dem Wagen sitzen zu bleiben. Zur linken Hand gränzen abschüssige Hügel, mit Weinstöcken und Obstbäumen bepflanzt, an den Weg. Aus der Höhe sieht das große Dorf Passy in das Thal herab; rechts lehnen sich jenseits der Arve weniger hohe Berge weit zurück, deren abwechselnde Formen und sanftere Umrisse dem Auge gefälliger sind, als die zackigen Felsen der Gegenseite, welche über den bewachsnen Hügeln und dem Dorfe Passy hervorragen. Die so unterhaltende Landschaft tröstete mich über den Verlust, die Höhle des moulins de la Frasse bey Sallenche nicht gesehn, und den Berg, an dem diese Stadt liegt, nicht bestiegen zu haben, von dessen Spitze man die umliegenden Thäler überschauen kann. Wir legten die zwey kleinen Stunden von St. Martin nach Chede in fünf Viertelstunden zurück, und ließen unsern char à banc von hier wieder zurük fahren, weil wir den Fußweg nach Chamonni gehn wollten. Eine kurze Mittagsruhe und eine sparsame Mahlzeit hatte uns zur weitern Reise gestärkt; ein junger Mensch aus dem Dorfe war unser Wegweiser. Neben Chede kamen wir an das Ende des Thals von Sallenche, und an den tiefen Schlund, aus dem die Arve hervorschießt. Fern hörten wir

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_012.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)