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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

sind seine Base, vor welche die Eisthürme auf dem Rücken des Bois hervortreten; an der Seite des Bochard streckt sich das Eis Stundenlang ins Thal herab, und neben dem Montanvert stürzen mehrere Wasserfälle 1000 Fuß über Steine herunter. Ein andrer Theil des Schneewassers lauft tief unter dem Gletscher her, und bricht am Ende desselben ungestüm aus einem beynahe regelmäßigen Eisbogen vor, der hundert Fuß hoch und eben so breit ist. Dicke Eismassen stehn umher. Bewundernswürdig ist das Farbenspiel ihrer Ecken und in ihren Rissen. – Wir sahn hier den Weg am Berge, den wir herabgestiegen waren, und freuten uns noch einmal, daß wir ihn so glücklich zurückgelegt hatten, denn von hier sah er noch gefährlicher und steiler als in der Nähe aus. Bourrit erzählt: er habe Fremde am Montanvert getroffen, welche erbittert auf ihre Führer waren, daß sie den Weg vor ihren Füßen nicht eben machen konnten. Andre, welche von den kleinen Wolken, die am Berge herstreifen, eingehüllt wurden, verlangten, die Guides sollten sie von ihnen abnehmen. So lächerlich dergleichen Zumuthungen waren, so thöricht war die Tollkühnheit eines Engländers, der sein Maulthier in das Eisgewölbe mit Gewalt trieb; er wäre beynahe mit dem Thiere um das Leben gekommen. Daß das Neue und Erhabene

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)