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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Es war ungefähr 9 Uhr, da wir, voll von diesem grausen Anblick, uns auf den Rückweg begaben. Das Hinuntersteigen ist eben so beschwerlich, als das Hinaufsteigen, aber nicht völlig so mühsam. Man tritt bis tief über die Knöchel in die Asche ein, und wird so zurückgehalten. Wo sich Steine finden, ist man weniger seiner Tritte gewiß.

Die Mündung, aus welcher gegenwärtig die Lava hervorquillt, ist auf der südwestlichen Seite des Berges, einige hundert Schritte unter dem Krater. Unser Führer, der der hohen Versprechungen ungeachtet, die er uns gethan hatte, nur mit Widerwillen bis zum Krater gefolgt war, wollte sich wenigstens die Mühe ersparen, bis dahin den Umweg zu nehmen, und wir bemerkten erst seine Absicht, als wir schon einige hundert Schritte herabgestiegen waren. Wir mußten folglich um eben so viel wieder aufwärts klimmen. Der Weg zu dieser Mündung zieht sich längs einer alten Lava hin, und ist weniger steil; indeß war er mühsam genug, um unsre schon geschwächten Kräfte noch mehr zu erschöpfen. Wir erreichten sie endlich, und sahn in der Entfernung von sechs Schritten die feurige, flüssige Lava langsam hervorquillen. Der ganze Strom, der in einer Länge von zweyhundert

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_250.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)