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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.

für die Schuhe, halten mußte. Jeder Schritt war schmerzlich, entweder durch die Anstrengung oder durch das Anstoßen meines unvertheidigten Fußes. Meine Kräfte waren erschöpft; das geringere Uebel schien mir, die Nacht auf der Lava zuzubringen, und ich fieng an, sehr fest an diesem Entschluß zu hangen, als uns unvermuthete Hülfe erschien.

Der Cicerone, den unser neuer Gefährte mit seinem Pferde zurückgelassen hatte, sah aus der Richtung des Scheins unserer Fackeln, daß wir uns verirrt hatten, und fieng an, uns zuzurufen. Wir folgten der Richtung, woher die Stimme kam. Er hatte keine Fackel. Eine Stunde beynah’ irrten wir noch dem Ruf entgegen. Endlich fanden wir uns wieder auf den Weg. Es war Mitternacht. Wir hatten noch eine halbe Stunde zu gehen bis zur Wohnung des Einsiedlers, der nicht wußte, was uns so lange zurückgehalten hätte, und ein Unglück befürchtet hatte.

Meine Gefährten nahmen, nachdem sie sich durch einige Erfrischungen gestärkt hatten, den Weg nach Portici; ich blieb in der Einsiedeley über Nacht. Es ist dieß eine Art von Pfründe, die immer einem Geistlichen gegeben wird, der

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Dritter Band, welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band3_253.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)